Ablauf der Behandlung
Um Ihnen größtmöglichen Behandlungskomfort zu ermöglichen erfolgt die Behandlung Ihres Zahnes in örtlicher Betäubung. Bevor der infizierte Zahnnerv behandelt werden kann, muss sichergestellt werden, dass während der Behandlung keine erneute Infektion durch Bakterien aus dem Mundraum stattfindet.
Der Zahn wird durch Anlegen eines Spanngummis (Kofferdam) isoliert. Anschließend wird das kariös erkrankte Hartgewebe entfernt und durch eine adhäsiv befestigte (eingeklebte) Aufbaufüllung ergänzt. Danach wird der Zahnnervhohlraum eröffnet und alle Wurzelkanaleingänge unter Einsatz des Operationsmikroskops dargestellt und erweitert.
Um sicherzustellen, dass die Aufbereitung der Wurzelkanäle bis zum wirklichen Ende des Kanalsystems erfolgt muss die Zahnlänge elektrometrisch bestimmt werden. Bei diesem zurzeit genauesten Verfahren der Zahnlängenbestimmung wird das Ende des Kanalsystems mittels einer elektrischen Widerstandsmessung bestimmt.
Ein ebenfalls angefertigtes Röntgenbild hilft in äußerst seltenen Fällen auftretende Messungenauigkeiten zu erkennen. Im weiteren Verlauf der Behandlung werden die Wurzelkanäle mittels Handinstrumenten und drehmomentkontrollierten rotierenden Instrumenten bis zur Wurzelspitze aufbereitet. Die zum Einsatz kommenden Instrumente müssen bei gekrümmten und sehr engen Wurzelkanälen nicht nur extrem elastisch sondern auch sehr grazil sein (z. T. Instrumentendurchmesser von 0,06 mm). Um Brüche zu vermeiden werden die Wurzelkanalinstrumente nur einmal für Ihre Behandlung verwendet.
Neben der mechanischen Aufbereitung mittels Hand- und Maschineninstrumenten kommt der Desinfektion des Kanalsystems eine besondere Bedeutung zu. Da eine Aufbereitung der zahlreichen Nebenkanäle auch mit sehr feinen Instrumenten nicht möglich ist, werden stark desinfizierende und gewebeauflösende Spüllösungen eingesetzt um auch die Nebenkanäle zu reinigen.
In manchen Fällen ist nach der Aufbereitung der Wurzelkanäle eine medikamentöse Zwischeneinlage notwendig bevor das Kanalsystem abschließend bakteriendicht abgedichtet werden kann.
Beim Verschluss der Wurzelkanäle wird unter Verwendung einer erwärmten Wurzelfüllmasse der gesamte Hohlraum gefüllt (thermoplastische Kompaktion). Anschließend erfolgt unter Berücksichtigung der Zerstörung der Zahnkrone entweder eine adhäsive (eingeklebte) Verschlussfüllung oder ein adhäsiv befestigter Stiftaufbau mittels eines oder mehrerer Glasfaserstifte.
In der Folgezeit kann der entzündliche Prozess an der Wurzelspitze ausheilen und es bildet sich wieder gesunder Knochen.
Eine derart durchgeführte Wurzelkanalbehandlung entspricht dem derzeit aktuellen internationalen Standard. Durch Sie erhält Ihr Zahn eine hervorragende Prognose. Diese aufwändigen Behandlungen zum Erhalt Ihres Zahnes erfordern allerdings viel Zeit und sind kostenintensiv.
Wir werden Sie daher im Vorfeld in einem ausführlichen Beratungsgespräch über die endodontische Behandlung, über die voraussichtlichen Behandlungskosten sowie über mögliche Behandlungsalternativen informieren. Auch der Verlust eines Zahnes kann erhebliche Kosten zur Folge haben die z.B. bei einer neuen Brückenversorgung oder einem Implantat deutlich höher liegen, als bei einer aufwändigen Wurzelkanalbehandlung.